Annotation
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Leonore:
Den Tag nach seiner Abreise? O’ welche neue Verlegenheit!
Rocco:
Nun, meine Kinder, ihr habt euch doch recht herzlich lieb, nicht wahr?
Aber das ist noch nicht alles, was zu einer guten, vergnügten Ehe gehört; man braucht auch ...
(Er macht die Gebärde des Geldzählens.)
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Rocco:
Hat man nicht auch Gold beineben,
kann man nicht ganz glücklich sein;
traurig schleppt sich fort das Leben,
mancher Kummer stellt sich ein.
Doch wenn’s in den Taschen fein klingelt und rollt,
da hält man das Schicksal gefangen,
und Macht und Liebe verschafft dir das Gold
und stillet das kühnste Verlangen.
Das Glück dient wie ein Knecht für Sold,
es ist ein schönes Ding, das Gold,
es ist ein goldnes Ding, das Gold.
Wenn sich Nichts mit Nichts verbindet,
ist und bleibt die Summe klein;
wer bei Tisch nur Liebe findet,
wird nach Tische hungrig sein.
Drum lächle der Zufall euch gnädig und hold,
und segne und lenk’ euer Streben;
das Liebchen im Arme, im Beutel das Gold,
so mögt ihr viel Jahre durchleben.
Das Glück dient wie ein Knecht für Sold,
es ist ein mächtig Ding, das Gold.
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Leonore:
Ihr könnt das leicht sagen, Meister Rocco, aber es gibt noch etwaswas mir nicht weniger kostbar sein würde.
Rocco:
Und was wäre denn das?
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Relationships
composer: | Ludwig van Beethoven (German composer) (in 1814) |
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librettist: | Jean-Nicolas Bouilly |
translator: | Joseph Sonnleithner Georg Friedrich Treitschke |
part of: | Fidelio, op. 72: Akt I (order: 8) |
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